Donnerstag, 15. Dezember 2011

Sebastian Deya: tipanic (2)


Was der Kitt ist, wie er wirklich heißt 
dem einem Mammon, eher schnöde
der den Kahn zusammen schweißt
des anderen Geltung, ohne blöde
obwohl wir es doch alle wissen
machte Hoffnung mich noch glauben
die Überzeugung hat mich hingerissen
niemand müsste auch noch rauben
wenn er eh schon mehr als alle hat
mein Glauben an die Menschlichkeit
machte sie dumm und nicht nicht satt
doch gestern Abend war´s soweit

Es überraschten mich auf der Brücke
von denen ich dachte, sie erbauten nur
ganz genauso wie Frau Kanzlerin Krücke
die als Kapitänin verkaufte sich so stur
ist wahren Lenkern nur Dienerin pur
setzte sie mächtig doch noch Segel
bis die Herren Standard and Poor
dann pfiffen einfach auf die Regel
gibt man den Griechen wirklich essen
dann könne man bald runtergehen
was man kriegt dann noch zu fressen
wird man unter Deck dann sehen

Und so wird sie brav lieber lungern
an der Sonne, mit oben am Deck
bis wir alle dann bald hungern
unter Deck als Menschendreck
der dem Ungewissen Ufer glaubte
dort gäbe es den Menschen nicht
der einem daheim als Heimat raubte
damit man mit ins Nichts aufbricht
doch ihnen gehört selbst die Luft
so zeigte es dann das wahre Gesicht
an der Schwelle zur kalten Gruft

Kann sie nicht mehr Menschen nennen
deren Frau´n und Kinder zuerst kommen
die´s nächsten Kind als wertlos erkennen
„AB INS MEER, HEIM GESCHWOMMEN!“
nur weil´s ja kam aus wertloser Masse
vielleicht kann´s ja, wo sonst Nichts ist
wenigstens schwimmen gehobener Klasse
als ihre kleinen Augen dann verschwanden
damals wie heute, zeigen, denen Geld nie reicht
die´s Rettungsboot nicht für nötig befanden
fällt´s gerettet werden doch dann leicht

Bis gestern wollte ich es nicht glauben
denen erst die Konten überlaufen
werden uns die Welt gar rauben
gibt es nichts mehr noch zu kaufen
sticht man in See zur alten Tour
auf der neue Ufer als Ziel verheißen
wenn auch eines ist heut´ anders nur
das man will mehr noch auf uns scheißen

Ahoi, Käptn Standardandpoor, dafür Danke
so könnten die Boote doch gerade reichen
bauen wir euch daraus jetzt eine Planke
könnten wir dem Ende noch weichen
wirklich nichts für Ungut, ihr Ungeheuer
doch den guten Rat machtet ihr zu teuer.

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